Latein Actio2
  Lektion 31
 

Ohne Kinder keine Zukunft


Bevor ich dem Staat sage, was schon lange meine Seele beunruhigt, Senatoren, will ich euch kurz darlegen, was von mir für das Wohl des Staates getan wurde. Denn nach dem Sieg bei Actium lag mir dieses eine am Herzen, dass draußen Frieden und zu Hause Harmonie herrschte.
Nachdem Antonius und Kleopatra besiegt worden waren, fügte ich Ägypten dem römischen Reich zu. Nicht viel später ist im ganzen Reich des römischen Volkes zu Lande und zu Wasser Frieden erworben worden. Deswegen wurde der Janus Tempel, welchen unsere Vorfahren zu Zeiten des Friedens zu schließen pflegten, von mir geschlossen.
Ich will immer lieber die Treue auf das Forum zurückrufen, als dass ich den Krieg auf mich nehme.
Nachdem ich die auswärtigen Völker der Herrschaft des römischen Volkes unterworfen habe, wollte ich sie lieber
bewahren, als vernichten.
Ich schärfte den Bürgern den Willen und die Notwendigkeit ein, etwas Richtiges zu tun.
Denn nach dem Ende des Bürgerkrieges führten viele Bürger, gegen den Brauch der Vorfahren, ein luxuriöses Leben.
Sie wollten weder Ehefrauen haben, noch kümmerteten sie sich um ihre Kinder. Sie wollten lieber Ehebruch begehen und und die Untat genießen, als ehrenhaft zu leben. Deshalb habe ich im 736. Jahr,nach der Gründung der Stadt, mit dem julianischem Gesetz entschieden:

Wenn ein römischer Bürger in eine Adelsfamilie oder in einen Ritterstand hineingeboren wurde und mit Frauen keine Ehe führen will, erreicht kein Amt.
Und ebenso, wenn irgendjemand, obwohl er eine Ehe führt, lieber in dieser Willkür lebt, als sich um die Kinder sorgt, erreicht kein Amt und tritt keine Erbschaft an.

Außerdem, wenn irgendjemand sich des Ehebruchs schuldig macht, wird er in Verbannung geschickt und darf nicht als Haupterbe einegesetzt werden.


Ich bitte euch, diese Gesetze nicht zu vergessen, Senatoren. Meinerseits denke ich an diesen jüngst vergangenen Tage, als Tiberius, nachdem er den Aufstand in Pannonien unterdrückt hatte, die Legionen nach Rom zurückführte. Ich ging ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. Gewisse Ritter flehten mich an, dass ich die julianischen Gesetze aufheben soll. Diesen Gedanken von ihnen habe ich auf diese Art auf den richtigen Weg geführt: Ich habe die Ehe Männer an einem Platz versammelt, diejenigen aber, die weder Ehefrau noch Kinder hatten, an einem anderen. So sprach ich zu diesen: Wie soll ich euch nennen? Männer? Aber Männer wollt ihr nicht sein, weil ihr Pflichten eines Mannes nicht erfüllt. Bürger? Aber Bürger wollen lieber den Gesetzen gehorchen, als losgelöst von den Gesetzen zu leben. Deshalb werde ich euch Verbrecher oder wilde Tiere nennen. Weil ich fürchte, dass der Staat untergeht, Senatoren, bin ich sehr beunruhigt: Ich will, dass der Senat beschließt, dass die Gesetze über Ehen und über Ehebrüche breitflächig verstärkt werden.




 
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